Tag 18 – Kultur everywhere

Der heutige Tag stand voll und ganz im Zeichen der Kultur – auch wenn das eigentlich gar nicht so geplant war. Aber von vorne…

Um sechs Uhr ging der Wecker – viel zu früh für unsere Begriffe, aber wir hatten heute Großes vor, und das mussten wir so früh wie möglich machen um den Menschenmassen zu entgehen. Also um kurz nach sechs – nur schnell Zähne putzen, striegeln und dann ab – ging es zur U-Bahn. Wir wohnen Gott sei Dank nicht weit weg von unserem Ziel, dem Fushimi Inari Tempel. Und in der Früh war auch noch nicht so viel los.

Bekannt ist der Tempel für seine über 1000 Torii Bögen auf einem langen Weg den Berg hinauf. Man geht in etwa eineinhalb Stunden (wir haben kurze Pausen eingelegt) um alles zu sehen. Wirklich beliebt ist aber nur der untere Part, je höher man kommt, desto weniger Leute sind dort. Da die gesamte Anlage über 12.000 Stufen hat wundert es mich wenig – denn wie auch bei uns daheim findet man hier die Flip-Flop Patschen Touristen, die glauben damit auf einen Berg zu wandern…wir haben jedenfalls die gesamte Tour gemacht und das hatte wirklich etwas so entspannend ruhiges.

Wir hatten unser Trainingsziel schon in der Früh erreicht 😀

Am Berg konnte man sich bei einem kleinen Tempel ein Torii Gate mit seinem Namen machen lassen – das haben wir gemacht. Ob die Kanji wirklich Verena und Stefan heißen wissen wir nicht – aber wir hoffen es. 😀

Um nur ein bisschen eine Vorstellung zu geben wie steil es dort war, haben wir ein Foto gemacht.

Wir haben jedenfalls den kompletten Rundgang gemacht, haben dann noch ein paar kleinere Tempel gesehen und auch eine Zeremonie zurück beim Hauptschrein.

Der gesamte Rundweg umfasst in etwa 4km – nur Stufen, bis auf wenige Ausnahmen und gesamt 233 Höhenmeter.

Inari ist in Japan der Gott für Reis und Ackerbau, wird aber auch als Gott für Unternehmen gesehen. Die Torii Bögen sind daher großteils von Unternehmern gespendet worden.

Auf dem Foto oben sieht man eine Statue in Form eines Fuches, hier bekannt als Komainu. Sie sollen die Schreine beschützen. Man findet sie an fast allen kleinen Schreinen, sowie auch am Hauptschrein. Das rote Lätzchen, das sehr viele der Fuchsstatuen um haben, symbolisiert die religiöse und magische Macht der Füchse. Meist haben sie auch noch einen Dharma-Schlüssel oder ein Wunschjuwel im Maul.

Nach dem anstrengenden Wandern und schon 10.000 Schritten machte sich eines bemerkbar: Hunger!! Denn wir sind ohne Frühstück auf den Berg. 🙂 Aber das war eigentlich auch der Plan. Denn wir wollten nach dem anstrengenden Vormittag nochmal ins Hotel und mal drei Stunden ausspannen. Warum drei Stunden? Wir wollten Wäsche waschen 😀 und ehrlich gesagt unsere Füße haben uns die Pause auch gedankt. Aber vorher sind wir noch beim Seven Eleven eingefallen und haben Frühstück mitgenommen. Hier kann man sich im Supermarkt tiefgefrorene Früchte kaufen und am Eingang in einen Smoothie verwandeln lassen. Wir mögen das 😀

Die drei Stunden sind dann relativ schnell vergangen und wir haben die nächste Wäsche in die Trommel geworfen. Aber diesmal wollten wir dann nicht im Zimmer bleiben, denn das schöne Wetter war zu verlockend. Also haben wir uns unsere Rucksäcke geschnappt und sind losgezogen zum Nijo-Jo. Ein Schloss 🙂

Das Schloss war einst die Residenz des Shoguns in Japan. sie wurde aber kaum genutzt, da sich der Amtssitz Shogune in Edo befand. Nijo-jo diente also eher als Machtsymbol des Shoguns in der Kaiserstadt. Um den ersten Bereich, der von Wasser umgeben ist, wurde ein zweiter Bereich angelegt, das Ninomaru. Dort ist auch die Residenz. Es gab zwei Brände und ein Erdbeben, die große Schäden anrichteten, aber das Ninomaru ist heute die einzige Fürstentesidenz aus der Edozeit, die heute noch erhalten ist. Das Schloss ist seit 1994 Unesco Weltkulturerbe.

Der Park um das Schloss ist einfach der Hammer. So viel Wasser – Stein und Naturspiel, einfach eine Augenweide. Was wir heute auch gelernt haben: die Japaner haben Pinien verwendet, vor allem auch auf Türen (in Form von Zeichnungen) weil die Pinie ein immerblühender Baum ist und im Winter daher seine Nadeln nicht verliert. Wir sind wirklich gemütlich durch den Park gewandelt, weil es einfach schön war.

Danach haben wir uns gefragt wie wir weiter machen sollen? Unsere Wäsche im Hotel war noch eine Stunde beschäftigt- also noch kein Stress heim zu kommen (auch wenn’s am Ende doch länger als eine Stunde gedauert hat um dann bei der Wäsche zu sein…) also haben wir beschlossen noch einen großen Klassiker in Kyoto zu besuchen – also ab in den Bus und los geht’s zum Kinkakuji. Der goldene Tempel.

Bekannt ist der Tempel – wer mag es glauben – durch sein Blattgold. Und auch hier muss man sagen: wir haben eine Top Zeit erwischt, denn der Lichteinfall war einfach genial. Der ganze Tempel hat gestrahlt und die Spiegelung im Wasser wirkt fast kitschig. 🙂

Mittlerweile sind wir ja schon alte Hasen im Busfahren, also wieder zur Station und ich muss wirklich sagen, Japan ist einfach eine andere Liga bei Organisation von Dingen. An der Bushaltestelle stand eine Dame, die gefragt hat in welche Linie man steigt und dann hat sie Reihen gebildet. Für jede Line eine, damit die Leite schneller ein und aussteigen können. Einfach genial.

Nach einer ewig dauernden Busfahrt sind wir heim, unsere Wäsche war schon lange fertig, aber noch nicht fertig, weil wir nochmal trocknen mussten….also nochmal eine Stunde Pause im Zimmer bevor es dann endlich darum ging ein Restaurant fürs Abendessen zu finden. Aber wir hatten da schon etwas im Kopf….aber erstmal zur Erklärung die Restaurantsituation in Japan wenn man um gewisse Uhrzeiten essen geht: man wähle ein Lokal – am besten eines wo besonders viele Leute draußen stehen und warten. Denn das ist ein gutes Zeichen. Nicht für den aufkommenden Hunger, aber für das Lokal. Das haben wir heute gemacht. Wir waren im Ichiramen – einer Ramenkette in Japan. Klingt jetzt nach normalen Ramen, ist es auch, aber die Sitzposition und die Bestellungen sind schon genial. Also man bestellt wieder bei einem Automaten und bekommt dann Zettelchen mit seiner Bestellung raus. Dann wartet man bis man dran kommt und zu einem Tisch geführt wird.

So sieht das dann aus. Links hat man einen Wasserhahn wo man immer wieder Wasser gratis nachfüllen kann. Der Vorhang vor einem ist die Luke, wo man das Essen bekommt. Besonders bei dem Lokal: man redet nicht mit dem Kellner. Er nimmt die Zettel von der Bestellung am Automaten und serviert sie dann durch das Fenster. Für die Nachspeise hat man so eine grüne Platte wie auf dem Bild oben, das stellt man auf den Klingelknopf wenn man die Nachspeise dann serviert haben möchte.

Der Ramen war ausgezeichnet und die Nachspeise war ein Matchapudding mit Matchasauce oben drauf. Das Warten hat sich wirklich ausgezahlt. Als wir raus sind, war die Schlange noch viel länger….

Vorher:

Nachher:

Und wir waren froh wieder am Heimweg zu sein. Jetzt gibt’s noch ein Stamperl Sake aus unseren neuen Sakegläsern und dann geht’s ab ins Bett.

Morgen steht wieder ein früher und langer Tag n. Denn die Affen kommen….

4 Antworten auf „Tag 18 – Kultur everywhere

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  1. tüchtig, tüchtig , ihr beiden. Der Garten des Schlosses ist wunderschön, mit den Wasserspiegelungen. Und erst der goldene Tempel, wie gemalt. Faszinierend, was ihr so alles erlebt und findet. Denn auch das Lokal war gut gewählt, wie man sieht. Ruht euch gut aus, für die Abenteuer, die euch morgen erwarten.😘😘

    guids nächtle 😉

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  2. Was für tolle Aufnahmen 🤗🤩

    beneidenswert, welche herrlichen Sehenswürdigkeiten ihr beiden jeden Tag erkundet und dabei so nebenbei (wie auch Inge schon geschrieben hat)noch ein gewaltiges Schrittpensum bewältigt 🤗🤩😍auf den Fotos von euch beiden sieht man euch die vielen Kilometer und Steigungen gar nicht an, ganz im Gegenteil, ihr beide strahlt um die Wette 🌞♥️

    Und auch Herr Schmörzna und Kurti sehen völlig relaxed aus, die beiden genießen den Urlaub wohl auch sehr 😍

    Eure Wäsche wird zwischenzeitlich wohl auch schon fertig gewaschen sein und ihr alle liegt im Bett 😇😇😴😴

    Ich wünsche euch eine angenehme Nachtruhe! Bussi Mama 😘😘😘

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  3. 🥰 Diese heutige Wanderung erfreut zur Gänze Tatas Herz 💕💕💕🥰

    Die Rundreise auf den wunderbaren steilen Stiege, mit den roten kleine Laternenhäuschen – wie schön das ist! Und steil ist die Stiege, ich schnaufe obwohl stets zu Fuß schon bei uns in den zweiten Stock.😆 Also : Suuuuper euer Marsch !!! 👍👍👍 🤩🤩🤩

    Die Natur dort drumherum – überhaupt überall bis jetzt – großartig!!! Zuoberst die immerblühenden Pinien ! 🤗

    Schön auch die U-Bahn, die Farbe und die Sitzordnung.

    Das Schloss und der goldene Tempel : 🥰🥰🥰🥰

    Wunderbare Fotos!

    Herr Schmörzna und Kurti haben diesen Ausflug sicher auch zutiefst genossen, so wie ich Herrn Schmörzna kenne. 🤗

    Und dann das Essen im Ichiramen. 😊😊 Ganz toll, dass ihr euch da einfach angestellt habt, ohne zu wissen, was euch erwartet und dann das Servieren: 😮😊😊 Wie interessant! Und : wie super, dass sich das Warten gelohnt hat, das passiert ja öfters im Leben. 🥰🥰🥰

    Und das Torigate mit den eingravierten Namen ist wunderschön! 😍😍😍

    Ich freue mich von Herzen, dass ich da jetzt gerade mit euch mitgewandert bin. Ich kann die Pinien riechen🥰 und ich spüre meine Beine vom Stiegensteigen. 😊 Und ich sehe die herrlichen Steine, das Schloss, die Tempel, und ich bin gespannt darauf, wie mein bestelltes Essen im Ichiramen schmeckt. 😄

    Und ich stoße jetzt mit Herrn Schmörzna und Kurti mit dem Stampel Sake an. 😄

    Am allerschönsten wieder: Ihr beiden! 🥰🥰🥰🥰🥰🥰

    Ich wünsche euch eine wunderbare erholsame Nacht!

    Pusssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu

    😘😘😘😘😘😘😘😘😘😘😘😘😘😘😘😘

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  4. So eine leere Bahn 😲 in Japan 😲, das ist ja super! 🥰

    Diese Tempelanlage schaut wieder einmal sehr schön aus 😍😍😍 Noch dazu habt ihr jetzt auch einen eigenen Tempel🤭🤭

    Spannend auch die Frau an der Bushaltestelle🙂, ich glaub in Österreich würde das nicht funktionieren🤔, da muss man ja erster sein 🤭🤭🤭

    Das Lokal ist auch sehr originell😁, plötzlich erscheinen Hände mit deinem Essen. 🤭🤭

    Hr. Schmörzna und Kurti: Vorsicht mit dem Alkohol 🤫🤫! Nach einem so anstrengenden Tag kann der schnell zu Kopf steigen und morgen ist noch ein anstrengender Tag. 🥰🥰🥰🥰

    Liebe Grüße ins Schlummerland 🥰🥰🥰🥰

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