Nachdem wir am Sonntag Seoul verlassen haben, sind wir gegen Nachmittag in Shanghai gelandet. Dani hat uns hier leider verlassen müssen, und so sind wir hier nur mehr zu dritt unterwegs. Am ersten Nachmittag haben wir nicht mehr viel unternommen, da wir doch etwas geschlaucht waren von der Anreise. Doch einen kurzen Spaziergang durch die Stadt haben wir uns nicht nehmen lassen.
Der Kulturschock kam hier schon zum ersten Mal kurz auf: Chinesen haben ein ganz anderes Gefühl von Benehmen am Tisch….Um nicht zu sagen: Mir hats gegraust. Außerdem gilt hier auf die Straße spucken als vollkommene Normalität. Von den öffentlichen WCs möchte ich hier lieber nicht berichten, meine Nackdenhaare stellen sich sonst nicht nur auf, sondern fallen mir gleich aus.
Das Stadtbild in der Nanjin Road (einer großen Einkaufsstraße) war hingegen doch sehr beindruckend.
Für den ersten Tag war das dann genug und wir sind zurück in unser Hotel, das wirklich schöne Zimmer hat und wo man endlich so richtig entspannen kann.
Am nächsten Tag kam der erste „Schockmoment“ schon in der Früh: Regen, Nebel, Schlechtwetter. Irgendwie konnte der Tag nicht sonderlich gut werden, und ich behielt recht. Wir haben uns in die Innenstadt begeben um den Yuyuan Garten zu besichtigen. Auf dem Weg dorthin mussten wir aber zahlreiche Hürden umgehen: Erstens wird man jede zweite Sekunde angesprochen und gefragt, ob man Uhren, Taschen oder Spielzeug kaufen will – alles Originale natürlich…oder so – und zweitens muss man hier im Straßenverkehr um sein Leben fürchten. Der König auf Shanghais Straßen ist das Moped. Generell gilt: Man geht bei rot, orange, grün über die Straße, egal was ob es regelkonform ist, oder nicht. Mopeds fahren in der Regel überall, ob Gehweg, rote Ampel oder Radweg. Am besten lernt man hier zur Seite springen und um sein Leben laufen. Wenn man in einem Auto sitzt ist eine Sache ganz wichtig: Hände auf die Hupe! Ohne Hupe geht in Shanghai nichts!
Mit diesen Erkentnissen sind wir zum Yuyuan Garten gepilgert, der wirklich einiges zu bieten hatte und nach Japan und Korea ein bisschen etwas Anderes war. Vor dem Garten befindet sich ein großes Areal, das im alten chinesischen Stil gebaut wurde, aber nur zum Shopping dient. Hier gilt vor allem eins: Handeln und sich nichts aufquatschen lassen.




Das Allerwichtigste für uns seht ihr auf diesem Bild. Ohne Starbucks Kaffee geht nämlich gar nichts 😉




Und dann gings ab in den Garten:





Den Stein fand ich besonders interessant. Wer erkennt noch etwas darin?


Danach sind wir noch zum Chenghuang Miao Tempel, der direkt neben dem Yuyuan Garten liegt.

Irgendwie hat diese Stadt es uns nicht wirklich angetan und wir sind dann nach dem Tempel zurück in unser Hotel um einen ruhigen Abend zu verbringen.
Auch der folgende Tag hat uns Regen gebracht, und die Motivation dadurch nicht steigen lassen. Deswegen haben wir diesen Tag besonders ruhig angehen lassen und nur einen Spaziergang zum Bund gemacht. Die Reihe an Wolkenkratzern ist sehr beeindruckend, aber im Kontrast zu einigen armen Vierteln in Shanghai (die wir leider auch gesehen haben) ist es ein erschreckendes Bild.



Gestern sind wir dann doch wieder ein bisschen motivierter gewesen, denn es kam auch endlich wieder die Sonne zum Vorschein. Nach einem guten Kaffee haben wir uns auf den Weg gemacht zum Jingan Tempel. Also eines hat mich auch hier schockiert: relativ altes Kulturgut wird als Shoppingstraße genutzt und der Tempel wird auf der Außenseite mit Geschäften voll beladen. Ich vermisste die Tempelanlagen mit den Gärten herum wirklich sehr.







Wenn wir abends mit der Ubahn nach Hause gefahren sind, haben auch viele Arbeiter und Schüler gerade Feierabend gemacht. Deswegen haben ab Abend hier auch die „Standln“ ihre Zelte (oder Wagen) aufgeschlagen.




Zugegebenermaßen haben diese Stände einen gewissen Flair, auch wenn ich dort wahrscheinlich nichts essen wollen würde.
Heute haben wir beschlossen einen Tempel zu besuchen, der nicht in den Reiseführern erwähnt wird. Und tatsächlich sind wir hier an einem Ort gelandet, der etwas mehr Ruhe und Besinnlichkeit ausgestrahlt hat. Touristen gab es hier kaum, was uns sehr gefreut hat. Der Longhua Tempel liegt ein wenig außerhalb der Stadt, was es nicht gerade zu einem Zentrum für Touristen macht.







Am Nachmittag haben wir dann noch einen Abstecher zu den Skylines Shanghais gemacht. Also die Wolkenkratzer, die man vom Bund aus sehr gut sieht haben wir nun direkt besucht.




Und jetzt sind wir schon sehr früh im Hotel, da unser Flieger nach HongKong morgen bereits um 8 Uhr geht, und wir daher schon um halb fünf vom Hotel aus aufbrechen.
Ein bisschen was habe ich noch nicht erwähnt über Shanghai:
Ich bin froh, wenn ich hier wieder weg komme, denn mit dieser Kultur werde ich nicht warm. Die unhygienische Art der Chinesen ist mir ein großer Dorn im Auge, und jedes Mal wenn wir essen waren, musste ich Scheuklappen aufsetzen um meine Tischnachbarn nicht zu sehen und damit meinen Appetit zu verlieren. Zum Essen selber kann ich nur sagen: Wenn ich hier wohnen würde, wäre ich Vegetarier. So manch eine Speisekarte hat mir gewaltig auf den Magen geschlagen, manche Bilder hätte ich nicht sehen müssen.
Unser versehentlicher Ausflug in ein Slumgebiet Shanghais werde ich wohl so schnell auch nicht vergessen.
Das ich mich in einem kommunistischen Land befinde, habe ich persönlich recht wenig gespürt, es gab nur einige Momente, die es mir vor Augen geführt haben. Erstens kann man sehr viele Seiten im Internet nicht nutzen und wenn man Chinesen reden hört, dann merkt man, dass hier nichts so frei entscheidbar ist, wie sonst wo. Eine Kellnerin hat uns erzählt, dass sie nicht nach HongKong reisen kann, weil ihr der Pass fehlt, aber sie möchte wieder nach Amerika, dann aber kommt sie sicher nicht mehr zurück nach China. Eine doch etwas seltsame Stimmung liegt hier in der Luft.
Ich freue mich jetzt allerdings schon richtig auf HongKong und damit auch auf Reisezuwachs, denn Chris und Andi werden morgen zu uns stoßen. ❤
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Abend und bis bald
Veri





Zuzili, was ist der Bund ?
Pusssu von der alten Tant, die im Stein das Gesicht eines Mannes erblickt, das jedenfalls nicht zu Herrn Schmörzna gehört.
Wo hat dieser sich versteckt? Ich konnte ihn nirgends erblicken.
:):)
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Der Bund ist ein Gebiet um den Fluss in Shanghai, von wo aus du super die Skylines siehst.
Mörki is daheim geblieben, die Chinesen waren ihm nicht ganz geheuer.
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Ich kann Mörki und auch Dich verstehen. Aber kurz soll er sich bitte doch noch emailen 🙂 bevor er weiterreist nach Hongkong, über diese Stadt habe ich jetzt nachgelesen: sehr interessant! Sieht für mich ein bisschen aus wie New York.
Pusssuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
und gute Nahacht
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Interessant, na ja….Shanghai ist nicht grad die beste Stadt um China kennenzulernen.
Also nachdem wir morgen um 5 wegfahren wird der Mörki erst in Hongkong wieder zum Einsatz kommen.
Pussu
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Zuzili, ich meinte, ich hab mich kundig gemacht über diese Stadt:
Hongkong
🙂
Pussuuuuuuuuuuuuuuuu und Gute Nacht und gute Reise
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Hey Veri,
freut mich, dass euer Hotel schön ist und die Reise auch ohne mich weitergeht wobei ich daran keine Zweifel hatte. Schade wenn Shanghai nicht so eine Perle war vorallem ob ihrer Bewohner und des Wetters ich hoffe ihr habt in HongKong zusammen mit der Verstärkung mehr Glück.
Achja lebt der BA eigentlich noch ob der neuen Essensumstände? Und wie sieht es mit den Englischkenntnissen der Chinesen aus?
MfG
Daniel
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Ich hoffe auch, dass HongKong wieder etwas angenehmer wird, aber letztendlich wars eine interessante Erfahrung das Land kennenzulernen, nur nochmal brauch ichs nicht.
BA lebt noch halbwegs, ja. Englisch und Chinesen? So wie Steak und Vegetarier…:P
(Geiler Username übrigens ;))
Lg
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Ganz schnell, bevor ich hier jetzt meine Zelte abbreche und mich auf den Weg nach Hamburg mache -> das wäre ja mal eine ganz neue Diät, wenn man deiner Schilderung der chinesischen Esskultur und den damit verbundenen Empfindungen nachgeht – und so ein Speiseplan als Abschreckung direkt auf den Kühlschrank „gepappt“ würde seine Wirkung auch nicht verfehlen !! ;-))))
Ich hoffe doch für euch, dass sich Hongkong als würdiger Abschluss eurer Reise
entpuppen wird und auch Herr Schmörzna Gefallen daran findet !
Ich freue mich schon auf den nächsten Blog, den ich hoffentlich am Sonntag nach
meiner Rückkehr vorfinden werde!
Bis dahin, passt auf euch auf und genießt die kommenden Tage !! Bussi, Mama
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Na, des is ka Diät mehr, das endet dann in Bulemie weil ich mich nur noch übergeb bei dem Essen. 🙂
Ich schau, ob es sich bis Sonntag ausgeht noch was zu verfassen. Viel Spaß in Hamburg.
Bussis
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Oh, ein Blogeintrag. Ich war so gespannt auf die Eindrücke von Shanghai. Ein bißchen hab ich mir schon gedacht, dass es ein ziemlicher Unterschied sein wird, aber dass das so krass ist? Ich frag mich die ganze Zeit, wie unappetitlich Leute an einem Tisch essen können, dass man selber daneben nicht mehr gut essen kann. Mit offenem Mund? Laut schmatzend? Das Essen über den Tisch und auf der Kleidung verteilend???
Gut, das mit der Verkehrssituation kenn ich aus dem Fernsehen, aber wenn man mittendrin ist statt nur dabei, ist das sicher mehr als nur spannend. Das rumgespucke ist etwas, das angeblich den Körper reinigen soll, soweit ich weiß – wem das wohl eingefallen ist? ^^“
Die Anlagen schauen alle imposant aus, aber auch sehr touristisch. Bis auf den Bau, den ihr gestern besucht habt. Es ist immer eine gute Idee sich etwas anzusehen, was nicht groß in jedem Reiseführer steht. Bis heute habe ich in den weniger bekannten Bauten und Gegenden die tollsten Eindrücke gewonnen.
Und dann war das Wetter wohl auch nicht das Wahre. Aber es ist gut, dass zumindest euer Hotel angenehm ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Besuch in HongKong ein neues Highlight wird. ^^ Freu mich auf neue Bilder. 😀 Viel Spaß. ❤
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