Titel: Die Verlorenen
Autor: Simon Beckett
Übersetzer: Karen Witthuhn; Sabine Längsfeld
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Preis: 17,00€
Genre: Thriller
Inhalt:
Als Jonah das Blut roch, war ihm klar, dass er in Schwierigkeiten steckte.
Jonah Colley ist Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei. Seit sein Sohn Theo vor zehn Jahren spurlos verschwand, liegt sein Leben in Scherben. Damals brach auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin ab. Nun meldet Gavin sich überraschend und bittet um ein Treffen. Doch in dem verlassenen Lagerhaus findet Jonah nur seine Leiche, daneben drei weitere Tote. Fest in Plastikplane eingewickelt, sehen sie aus wie Kokons. Eines der Opfer ist noch am Leben. Und für Jonah beginnt ein Albtraum …

Rezension: Was um Himmels Willen passiert hier? Das war wohl mein erster Gedanke als ich das Buch zu lesen angefangen habe. Dass ich das Buch dann nicht mehr weglegen konnte bis ich fertig bin war die Folge.
Das Buch fackelt am Anfang nicht lange rum und steigt direkt in die Handlung ein. Die Geschichte verbindet Jonah in der Gegenwart und seine Geschichte, die vor 10 Jahren seinen Anfang nahm. Selten habe ich mit einem Ermittler wie Jonah es ist, so mit gefiebert wie hier. Er hat mir an vielen Stellen schon so leid getan, weil sein Albtraum wirklich zermürbend ist.
Die anderen Charaktere sind nicht wirklich sympathisch und jeder hat seine Anwandlungen, die ich absolut Haare sträubend fand. Ich weiß nicht, ob das Becketts Intention war, dass man mit den anderen nicht wirklich mitfühlen kann, aber das war mein Gefühl. Ich hatte in diesem Buch sogar einen Charakter, bei dem ich mir gewünscht habe, dass er das nicht überlebt und das habe ich wirklich selten. Also einige sind mir leider wirklich auf die Nerven gegangen.
Jedes Kapitel bietet einen Sprung, eine Wendung, einen neuen Fakt, der am Ende wirklich ein großes Ganzes ergibt. Die Wendungen sind alle sehr stimmig und passen wirklich wie Puzzlestücke zusammen.
Aber die Erzählweise und der ganze Aufbau der Geschichte ist so wahnsinnig fesselnd und gut aufgerollt. Das hat mich total gefangen und am Ende habe ich das Buch weggelegt und mir gedacht: Wow….und wie geht die Reihe jetzt weiter? Gib mir mehr…
Der Thriller liest sich wahnsinnig schnell und hat auch keine Längen oder Kapitel, die nur füllen sollen. Die Taten und Aktionen folgen Schlag auf Schlag – das hat mir wirklich gefallen.
Von der Brutalität her ist es auf einer höheren Schiene einzuordnen, er beschreibt Dinge sehr genau, aber ich finde es hält sich die Balance zwischen zu wenig und zu viel Info. Der Roman ist sicherlich wieder sehr gut recherchiert, es ist ja bekannt, dass Beckett sich immer Hilfe von Fachleuten holt, und das merkt man auch in den Beschreibungen.
Sprachlich verliert der Thriller trotz Übersetzung kaum. Es ist flüssig und stimmig zu lesen.
Fazit: Absolut lesenswert, wer gerne Thriller liest! Aber nehmt euch Zeit – der Thriller muss schnell gelesen werden, da absolute Suchtgefahr.
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